Sport nach dem Herzinfarkt

Nach einem akuten Herzinfarkt im August 2008 habe ich in der Anschlussheilbehandlung schon mit leichten sportlichen Übungen begonnen. Dort wurde mir von Ärzten empfohlen, mich nach dem Aufenthalt in der Klinik einer Herzsportgruppe anzuschließen.

Jeder Patient sollte die neue Situation annehmen und seine Leistungsfähigkeit neu erkennen und diese nach Möglichkeit angstfrei nutzen. Da ich in Essen wohne, habe ich mich beim Essener Sportbund erkundigt, wo in meiner Nähe solche Kurse angeboten werden. Ich entschied mich dann für den Gesundheitspark Nienhausen. Jeder Teilnehmer einer Herzsportgruppe sollte mit seinem Arzt besprechen, welche Leistungsfähigkeit und persönlichen Grenzen er hat. Die Anmeldung war relativ einfach, der weiter behandelnde Kardiologe oder Hausarzt muss eine Verordnung und einen  Belastungsbogen ausfüllen, damit die Übungsleiter wissen, in wie weit man körperlich belastbar ist.. Danach wird man der Gruppe zugeteilt, die der persönlichen körperlichen Belastbarkeit entspricht. Jetzt bin ich schon seit fast 8 Jahren dabei und besuche den 1-mal in der Woche den stattfindenden Kurs regelmäßig. Die Übungsstunden finden immer unter ärztlicher Aufsicht statt, was mich sehr beruhigt, das gibt mir Sicherheit. Die Übungsstunde beginnt mit der Messung von Blutdruck und Pulsfrequenz. Die Werte werden dokumentiert. Angefangen wird mit lockeren Bewegungsübungen, danach folgen Funktionsgymnastik, Muskel kräftigende Übungen, Koordinationsübungen, auch schon mal leichtere Spiele mit Musikbegleitung. Mit Dehnungs- oder Entspannungsübungen endet dann die Stunde. Während und nach den Übungen wird die Pulsfrequenz kontrolliert, damit niemand den für ihn festgelegten Normbereich überschreitet, abschließend wird noch einmal der Blutdruck gemessen.

Die Übungsleiter/Übungsleiterinnen sind sehr kompetent und freundlich und wissen, was sie tun.  Hinzu kommt, dass Herzsport ein Gruppensport ist, in dem man sich mit Teilnehmern, da sie von der gleichen Krankheit betroffen sind, austauscht und gegenseitig motiviert. Bei gelegentlichen selbst organisierten Ausflügen lernt man sich dann auch privat ein wenig besser kennen. Wichtig ist auch, dass man lernt, seine individuellen Möglichkeiten im Alltag einzuschätzen und zu nutzen.  Mir macht es Spaß, ich tue was für meine Gesundheit und mein Wohlbefinden und hoffe, dass ich noch einige Jahre aktiv am Herzsport teilnehmen kann.

Rainer Weinem

 

Bild: © ESBG